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Venedig 1595: Aristokraten-Glanz neben bitterster Bedrängnis.
Antonio, angesehener und reicher Kaufmann, hat gerade sein ganzes Vermögen in eine internationale Transaktion gesteckt:
Drei große Handelsschiffe hat er mit Überseewaren üppig ausgerüstet auf die Meere geschickt. Um seinem verschuldeten Freund Bassanio bei dessen Brautwerbung um die reiche Erbin Porzia behilflich zu sein, schickt er nach dem jüdischen Geldverleiher Shylock. Er selbst will Bürge sein, wenn Shylock Bassanio die stattliche Summe von 3000 Dukaten leiht – bei nicht fristgerechter Rückzahlung der Schuld sogar mit einem Pfund des eigenen Fleisches.
Shylock, der von Antonio stets geschmäht und als Aussatz behandelt wurde, sieht die Stunde der Vergeltung gekommen.
Wer solche Geschäfte abschließt, muss um sein Leben fürchten.
Vor mehr als 400 Jahren entwarf Shakespeare diese makabre Komödie – und wir sehen, dass Fremdenhass, Arroganz und Elitedenken, selbstfabrizierte Feindbilder und Ausgrenzung damals wie heute auf blutige Weise immer wieder neu eskalieren.